
Naturschutz durch Holznutzung – Forstwirtschaft für Fortbestand
Wie die Nutzung von Holz den Naturschutz unterstützt und zur Erhaltung von Biodiversität beiträgtHolz ist weit mehr als nur ein Baustoff oder eine Energiequelle – der Umgang mit Holz ist ein zentraler Baustein für den Naturschutz. Nachhaltige Holznutzung kann aktiv zur Förderung der Biodiversität, zur Reduzierung von CO₂-Emissionen und zur Pflege gesunder Ökosysteme beitragen. Je spürbarer der Klimawandel wird, desto wichtiger ist die richtige Bewirtschaftung von Wäldern. Nur so kann der Fortbestand unserer Natur gesichert werden. Wie aber trägt die Holzwirtschaft zum Naturschutz bei und welche Herausforderungen gilt es zu bewältigen? Wir sorgen für Durchblick!
Das Wichtigste in Kürze:
- Holz und Klimaschutz: Gesunde Wälder und ihre nachhaltige Bewirtschaftung sind entscheidend für den Klimaschutz. Sie speichern CO₂ und liefern nachwachsende Rohstoffe, die klimaschädlichere Bau- und Brennstoffe ersetzen können.
- Biodiversität fördern: Durch gezielten Waldumbau entstehen nach und nach Mischwälder, die Lebensraum für eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten bieten.
- Mehr als ein Wirtschaftszweig: Die deutsche Holzwirtschaft steht im Zentrum der Nachhaltigkeitsstrategie, indem sie nachhaltige Forstwirtschaft und Naturschutz vereint.
- Bedrohte Tierarten: Holzgewinnung und Schutz gefährdeter Arten wie der Gelbbauchunke sind kein Widerspruch – vielmehr kann die gezielte Forstpflege bedrohte Tierarten schützen.
Holznutzung: Der perfekte Kreislauf
Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, der in zahlreichen Bereichen eingesetzt wird: in Möbeln, Bauprodukten bis hin zu Papier und Energie. Doch neben seiner wirtschaftlichen Bedeutung bietet Holz einen ökologischen Mehrwert, der oft unterschätzt wird. Durch die Nutzung von Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft wird der Waldbestand nicht nur erhalten, sondern auch langfristig gesichert. Denn: Der natürliche Kreislauf der Holznutzung sorgt dafür, dass immer wieder neue Bäume gepflanzt werden, während alte Bäume geerntet und verarbeitet werden. Und genau dieser Prozess ist für einen rundum gesunden Wald entscheidend.
Holz als Kohlenstoffspeicher
Die meisten wissen, dass jeder Baum während seines Wachstums CO₂ aus der Atmosphäre zieht, den Kohlenstoff speichert und Sauerstoff, den wir atmen, abgibt. Die wenigsten wissen, dass Holzprodukte, die aus diesen Bäumen gewonnen werden, diesen Kohlenstoff auch weiterhin speichern – ein unsichtbarer, aber wertvoller Beitrag zum Klimaschutz. Ein nachhaltiges Forstmanagement sorgt zudem dafür, dass nach der Holzernte neue Bäume nachwachsen, die das Kohlenstoffspeichern fortsetzen.
Naturschutz und Holznutzung: Kein Widerspruch
Oft wird die Holznutzung mit negativen Auswirkungen auf die Natur verbunden, insbesondere mit Abholzung und dem Verlust von Lebensräumen. Ein Trugschluss, denn das Gegenteil ist der Fall, wenn es um nachhaltige Holzwirtschaft geht. Tatsächlich trägt die gezielte und nachhaltige Bewirtschaftung von Wäldern dazu bei, die Biodiversität zu erhöhen und Waldökosysteme zu stärken.
Mehr Vielfalt durch nachhaltige Forstwirtschaft
In Deutschland bedecken Wälder rund 32 Prozent der Landesfläche – und das gilt es zu erhalten. Durch die aktive Pflege der Wälder, wie z. B. gezielte Durchforstung und den Anbau klimaresistenter Baumarten, entstehen stabile Mischwälder, die den Herausforderungen des Klimawandels besser standhalten. Diese Wälder bieten nicht nur mehr Lebensraum für verschiedene Tier- und Pflanzenarten, sondern erhöhen auch die Widerstandsfähigkeit gegenüber Extremwetterereignissen und Schädlingsbefall.
Papier für einen gesunden Wald?
Dürfen gerade für vermeintlich kurzlebige Papierprodukte wie Werbung in unserem Briefkasten Bäume gefällt werden? Unbedingt! Nur wenn ein Wald regelmäßig durchforstet wird, also gerade junge Bäume entnommen werden, die im Wald um Licht und Nährstoffe konkurrieren, können die übriggebliebenen Bäume in angemessenen Zeiträumen die Dicke und Größe erreichen, die wir gerade für die langlebigen Holzprodukte wie Balken oder Dachstühle brauchen. Das dabei anfallende Durchforstungsholz ist oft zu dünn für den Holzbau, eignet sich aber hervorragend auch für die Papierherstellung z.B. auch für unverzichtbare Produkte wie Bücher, Tapeten oder Toilettenpapier.
Mit Holz klimaschädlichere Bau- und Brennstoffe ersetzen
Bei der Bearbeitung von Holz in der Holzindustrie und im Holzhandwerk entstehen Holzreste wie Späne, Hackschnitzel und Hobelrückstände. Diese Reste können als Rohstoff für weitere Holzprodukte wie Spanplatten, Faserplatten oder auch Zellstoff und Papier verwendet werden. Alternativ können daraus auch moderne Holzbrennstoffe wie Holzpellets hergestellt werden. In vielen Fällen werden die Reste direkt vor Ort zur Erzeugung erneuerbarer Wärme und Strom eingesetzt. Dieses ermöglicht eine ressourcenschonende Nutzung des Rohstoffs Holz und ersetzen CO₂-intensivere Baustoffe wie Beton und fossile Brennstoffe wie Heizöl und Erdgas.
Die Gelbbauchunke: Ein Beispiel für erfolgreichen Artenschutz
Ein konkretes Beispiel, wie Holznutzung und Artenschutz Hand in Hand gehen können, ist die Gelbbauchunke. Diese seltene Amphibienart lebt in offenen, lichten Waldgebieten, die oft durch Forstwirtschaft entstehen. Wenn Waldflächen gezielt durchforstet oder temporär freigelegt werden, profitieren daher Arten, die auf offene Lebensräume angewiesen sind – wie etwa die Gelbbauchunke, eine Froschlurchenart. Durch Maßnahmen wie das zeitweilige Freihalten von Waldflächen, die natürliche Verjüngung und den Schutz alter Bäume wird das Habitat der Gelbbauchunke bewahrt. Untersuchungen zeigen, dass in Regionen mit nachhaltiger Waldnutzung die Populationen dieser Froschlurche stabiler sind als in nicht bewirtschafteten Wäldern. Der Erhalt bestimmter gefährdeter Arten wird somit durch die gezielte Bewirtschaftung der Wälder gefördert. Weiterer interessanter Fakt: in den Fahrspuren der Erntemaschinen, die viele Spaziergänger stören, sammelt sich Regenwasser und die Unke nutzt sie gerne für die Eiablage.
Deutsche Holzwirtschaft für nachhaltige Waldbewirtschaftung
Die neuesten Forschungsergebnisse zeigen deutlich, dass die Holzwirtschaft einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz und zur Erhaltung der Biodiversität leistet. Laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hilft die Holznutzung, Wälder stabil zu halten und ihre Widerstandsfähigkeit zu erhöhen. Die deutsche Holzwirtschaft arbeitet aktiv daran, Wälder klimafit zu machen und gleichzeitig nachhaltige Rohstoffe bereitzustellen. Durch den Einsatz moderner Technologien und neuester Methoden kann sie wirtschaftliche Interessen und Naturschutz miteinander verbinden.
Herausforderungen und Potenziale der Holznutzung
Die Vorteile der Holznutzung für den Naturschutz liegen auf der Hand. Gleichzeitig müssen eine Menge Herausforderungen bewältigt werden. Extremwetterereignisse, Schädlingsbefall und der Schutz junger Bäume sind zentrale Themen, die die Forstwirtschaft betreffen. Weiterhin ist der Waldumbau hin zu klimaresilienten Mischwäldern entscheidend, um den Fortbestand der Wälder zu sichern. Für all diese Aspekte gilt es Lösungen zu finden, die eine nachhaltige Holznutzung, im Einklang mit dem Naturschutz, nicht nur jetzt, sondern auch in Zukunft ermöglichen.
FAQs: Naturschutz durch Holznutzung
Wie trägt die Holznutzung zum Naturschutz bei?
Nachhaltige Holznutzung sorgt für einen gesunden Waldumbau und unterstützt den Erhalt des Lebensraums für zahlreiche Arten. Zudem nimmt der Wald CO₂ auf und wirkt somit dem Klimawandel entgegen.
Ist Holznutzung mit dem Erhalt der Biodiversität vereinbar?
Ja, durch gezielte Maßnahmen wie die Durchforstung und den Anbau neuer Baumarten wird die Biodiversität im Wald gestärkt und Lebensräume für bedrohte Arten erhalten oder geschaffen.
Wie schützt die Branche den Wald?
Die Branche schützt den Wald durch nachhaltige Forstwirtschaft, indem sie sicherstellt, dass nur so viel Holz entnommen wird, wie nachwächst. Durch gezielte Durchforstung werden die verbleibenden Bäume gestärkt, was zu widerstandsfähigeren Wäldern führt. Außerdem werden junge Bäume geschützt, um ihr Wachstum zu sichern. Zudem fördert die Branche den Waldumbau hin zu klimaresistenten Baumarten, die besser mit den Herausforderungen des Klimawandels umgehen können.

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